Der Nachbarschaftsraum Mainspitze
Im Rahmen von ekhn2030 haben sich die Evangelischen Kirchengemeinden Bauschheim, Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg zu einem Nachbarschaftsraum zusammengeschlossen. Bei diesem Zusammenschluss haben sich die vier Gemeinden auf den Namen "Evangelische Kirche in der Mainspitze" geeinigt.
Was sind die Hintergründe dafür? Was hat das mit dem Reformprozess ekhn2030 zu tun? Und vor allem: Was bedeutet das für Sie, die einzelnen Gemeinden und die Gesamtgemeinde?
Hier erhalten Sie Antworten auf diese Fragen und viele mehr. Wir aktualisieren die Informationen sobald es Neuigkeiten gibt. So sind Sie immer auf dem Laufenden.
Stand März 2025:
GESAMTKIRCHENGEMEINDE WIRD KONKRET
Im Jahr 2025 und in den ersten Monaten dieses Jahres sind die Kirchengemeinden in Bauschheim, Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg mehr und mehr zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammengewachsen. Zum 1. Januar 2026 werden sie dann offiziell die Gesamtkirchengemeinde "Evangelische Kirche in der Mainspitze" bilden.
In den letzten Monaten haben sich die Steuerungsgruppe und die Kirchenvorstände intensiv mit den rechtlichen Schritten dazu beschäftigt. Eine gemeinsame Satzung wurde verabschiedet, eine gemeinsame Verwaltung gegründet und der Weg zu einem gemeinsamen Haushalt beraten.
Im März luden alle vier Gemeinden ihre Mitglieder zu Gemeindeversammlungen ein, um über den zukünftigen gemeinsamen Weg zu informieren. Die Versammlungen boten die Gelegenheit offene Fragen zu beantworten und miteinander über die Zukunft zu diskutieren.
Wie wird die Gesamtkirchengemeinde organisiert und geleitet?
Die vier Kirchengemeinden werden unter dem Dach der Gesamtkirchengemeinde zusammengefasst. Dabei bleiben sie als rechtlich selbstständige Ortskirchengemeinden bestehen, behalten ihren Namen und sind weiterhin Eigentümerinnen ihrer Immobilien und Grundstücke.
Der Gesamtkirchenvorstand, der aus Vertreter:innen aus allen vier Gemeinden gebildet wird, ist für alle kirchengemeindlichen Aufgaben im Bereich zuständig. Das bedeutet, das Gremium ist verantwortlich für das gottesdienstliche Leben, für das gemeinsame Personal, stellt den gemeinsamen Haushalt auf und entscheidet über weitreichende finanzielle Fragen beispielweise bei der Unterhaltung der Gebäude. Weitere Aufgaben, die die Arbeit vor Ort in jeder einzelnen Gemeinde betreffen, werden jeweils von einem Ortsausschuss wahrgenommen.
Der Gesamtkirchenvorstand wird zum ersten Mal im Jahr 2027 in einer Bezirkswahl gewählt. Jede Gemeinde stellt also ihre Kandidat:innen zur Wahl auf und wählt sie in den Gesamt-KV. In der Übergangszeit von Januar 2026 bis zur Wahl 2027 wählen die Kirchenvorstände der Gemeinden aus ihrer Mitte Vertreter:innen für den Gesamtkirchenvorstand.
Mitglieder im Gesamtkirchenvorstand sind auch Pfarrpersonen aus dem Verkündigungsteam. Das Verkündigungsteam besteht aus allen Pfarrer:innen in der Mainspitze und in naher Zukunft auch einer Gemeindepädagogin. Wer daraus im Gesamt-KV Mitglied sein wird, wird noch festgelegt.
Stand Januar 2025:
DAS PFARRTEAM
Seit 1. Januar 2025 sind die Pfarrstellen nicht mehr den einzelnen Gemeinden zugeordnet, sondern alle vier Pfarrpersonen übernehmen Aufgaben in allen vier Gemeinden der Evangelischen Kirche in der Mainspitze. Die festen Ansprechpartner bleiben erhalten: Marcus Bahnsen für Gustavsburg, Katharina Meckbach für Bischofsheim und Ellen Schneider-Oelkers für Bauschheim und zusätzlich für Ginsheim – während der Elternzeit der Ginsheimer Pfarrerin Julia Christensen. Bei vielem anderen werden sich die Kollegen im sogenannten Verkündigungsteam abwechseln, gegenseitig vertreten und unterstützen.
DIE VERWALTUNG
Die Steuerungsgruppe aus Mitgliedern aller vier Gemeinden beraten und entwickeln Modelle für den Nachbarschaftsraum und die Zusammenarbeit darin. Ein Modell wird Anfang des Jahres 2025 umgesetzt: die gemeinsame Verwaltung der vier Gemeinden.
Warum eine gemeinsame Verwaltung?
Zukünftig darf es laut Kirchenrecht in einem Nachbarschaftsraum nur noch einen Verwaltungssitz bzw. ein gemeinsames Gemeindebüro geben. Das dient dazu, die vorhandenen Kräfte zu bündeln. Alle Verwaltungsangestellten werden in einer gemeinsamen Verwaltung zusammenarbeiten. Das hat Vorteile, auch wenn es auf den ersten Blick von Nachteil zu sein scheint, dass der Weg zum Gemeindebüro für viele Gemeindemitglieder weiter sein wird. Allerdings hat der Publikumsverkehr in den letzten Jahren weitgehend abgenommen.
Gute Vorbereitung
Schon lange werden die meisten Anfragen und Wünsche telefonisch besprochen oder per E-Mail beantwortet. Die Ablage von Schriftstücken erfolgt heute schon digital, so dass das Versenden von Schriftstücken in vielen Fällen nicht mehr notwendig ist. In Ginsheim gibt es bereits seit einiger Zeit eine digitale Ablage und einen digitalen Gemeinde-Kalender, auf den der Kirchenvorstand und Mitarbeitende von zu Hause aus zugreifen können. Das alles hat vieles erleichtert und wird bald für die gesamte Mainspitze eingerichtet.
Vorteile des gemeinsamen Gemeindebüros
Die vier Pfarrsekretär*innen werden spätestens im Jahr 2026 in einem gemeinsamen Büro arbeiten. Dadurch wird die Zusammenarbeit zwischen ihnen weiter intensiviert, und die Erreichbarkeit für Anliegen aus der Gemeinde wird besser. Konkret: Es ist immer jemand da, der Fragen beantworten oder weiterleiten kann, das Telefon ist viel länger als bisher in den einzelnen Gemeinden besetzt und die gegenseitige Vertretung im Urlaub ist gewährleistet.
Sitz der Verwaltung
Anfang des Jahres haben alle vier Kirchenvorstände, auf Vorschlag der Steuerungsgruppe hin, beschlossen, den gemeinsamen Verwaltungssitz nach Bischofsheim zu legen. Dort sind große Räumlichkeiten vorhanden, so dass alle vier Verwaltungskräfte Platz finden. Bischofsheim ist zentral im Nachbarschaftsraum gelegen, die Räumlichkeiten sind barrierefrei, und eine Bushaltestelle ist direkt vor der Tür.
Hintergrund: ekhn2030 und Nachbarschaftsräume
Unsere Landeskirche, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) reagiert proaktiv auf den Mitgliederrückgang und finanzielle Herausforderungen. Die Einführung von Nachbarschaftsräumen ist dabei ein Schlüsselelement im ekhn2030-Prozess. Ziel des Prozesses ist, dass die EKHN, trotz zurückgehender Mittel, Kirche vor Ort bei den Menschen bleibt. Dafür werden Kirchengemeinden zukünftig in Nachbarschaftsräumen enger zusammenarbeiten.
Neue Organisationsformen sollen die Mitglieder- und Gemeinwesenorientierung fördern und durch gemeinsame Planungen und Entscheidungen in den Nachbarschaftsräumen eine effiziente Ressourcennutzung ermöglichen.
Pfarrer*innen, Gemeindepädagog*innen und Kirchenmusiker*innen sollen in den Nachbarschaftsräumen als multiprofessionelle Teams gemeinsam das Evangelium kommunizieren, als sogenannte Verkündigungsteams.
Quelle: Peter Bernecker auf ekhn.de